Texte für den kleinen Hunger.

 

Manche Briefings sind so mager, dass man sich erstmal Appetit holen muss. Also fängt man an, zu lesen. Über Menschen, Tiere, Gott und die Welt. Hauptsache Futter. Denn oft sieht es so aus: Material? Fehlanzeige. Die Agentur hat keine Zeit, Sie wissen schon, das Tagesgeschäft. Tja und jetzt hat der Kunde angerufen, was eigentlich die Broschüre mache, die Messe sei doch schon in zwei Wochen ... Plötzlich haben wir ein Zeitproblem.

Creative Director: »Janine, wo haben wir denn das Text-Briefing? Muss irgendwo unter den alten Unterlagen sein. Egal. Wenn die Headline reinhaut, fragt keiner mehr nach’m Briefing. Is’ doch so! Jetzt geht’s um Longcopy. Sie kennen das ja, junger Mann. Ach, für die haben Sie auch gearbeitet? Na, sehen Sie, dann passt es ja. Also, im Grunde geht’s doch um die alte Mechanik: Problem – Lösung, machen wir ganz pragmatisch. Das muss knallen!

Als ich hier angefangen habe, gab’s Kaffee bis zum Abwinken, und wenn das nicht geholfen hat, war der Calvados dran. Aber kommen Sie heute mal mit ‘ner Fahne in die Agentur! Da setzen sie dich zuerst auf Halbmast – und dann vor die Tür. Nee, nee, nee! Trinken Sie auch noch ‘n Gläschen?«