Texte für den kleinen Hunger.

 

Der Texter Alfredo Marcantonio, der immerhin einmal
das BBDO-Büro in London geleitet hat, sagt: »Text
mache ich wie meine Großmutter ihre Minestrone: Alles
reinschmeißen, was da ist, dann langsam runterköcheln,
fertig. Am Anfang hast du diese dünne Brühe, aber nach
und nach gibt es etwas Anständiges, etwas das Substanz
hat.«

Was sind also die Zutaten? Meine These lautet: Text
braucht keine Zutaten. Es ist alles schon da. Das Ganze
muss einfach sein. Natürlich soll das Menü dem Leser
schmecken, aber es muß vor allem den Auftraggeber
ernähren. Künstliche Aromen haben bekanntlich keine
Kalorien. Einer der besten Werbetexte, die ich je gelesen
habe, steht auf einem jämmerlichen Schild an einer Imbissbude: »Kommen Sie rein, dann werden wir beide satt.«